Yin und Yang sind 2 Pole eines einheitlichen Ganzen:
Sie bedingen einander, sind somit nicht absolute Definitionen, sondern nur in Ihrem Verhältnis zueinander erklärbar. Grob gesagt zählen Ruhe, Kühle, Stille, Stabilität und Passivität, Sanftheit und Weichheit als Yin Qualitäten. Im Gegensatz dazu stehen die Yang Qualitäten von Bewegung, Hitze, Stärke und Veränderlichkeit
Yin Yoga ist ein allgemeiner Ansatz, Yoga mit Fokus auf Yin-Qualitäten zu praktizieren.
Es handelt sich nicht um ein zusammenhängendes System oder eine geschützte Marke.
Im Yin Yoga hältst du die Asanas über längere Zeit, meist mehrere Minuten, passiv.
Dafür bringst du deinen Körper in eine Position, die dir ein sanftes, gut erträgliches Maß an Dehnung verschafft. Bei Bedarf nutzt du Rollen, Blöcke oder andere Hilfsmittel zur Unterstützung. Professionelle Anleitung stellt sicher, dass jede Pose unter Berücksichtigung der individuellen Struktur deines Körpers so angepasst wird, dass du maximal davon profitierst, ohne dir dabei zu schaden.
In deiner Position angelangt, entspannst du die Muskulatur und verharrst mehrere Minuten lang mit geschlossenen Augen darin. Dabei wirst du wirst merken, wie sich Spannungen lösen und du im Laufe der Zeit immer weiter in die Dehnung sinkst.
Yin Yoga trägt zur mentalen Entspannung und Entschleunigung bei und wird vor Allem wegen seiner Wirkung auf das fasziale Bindegewebe geschätzt.
Faszien durchdringen unseren ganzen Körper, umschließen und verbinden Zellen, Muskeln, Bänder, Sehnen, Organe. Das fasziale Bindegewebe dient als Gleitschicht zwischen verschiedenen Körpergeweben (zB Muskel und Haut) und beherbergt aus physischer Sicht viele Schmerzrezeptoren, aus energetischer Sicht die Meridiane. Welche Sichtweise auch immer du bevorzugst: Klar ist, dass alles, was die Dehnbarkeit und Gleitfähigkeit des Bindegewebes verbessert, deine Beweglichkeit und dein Wohlbefinden positiv beeinflusst.